Elegie für Iris
John Bailey
Es
scheint eine der schlimmsten Vorstellungen für uns zu sein:
langsam in einem Nebel zu versinken, der das Erinnerungsvermögen
immer mehr umhüllt. Eine Qual für die Betroffenen, für
die Erkrankten ebenso wie für die Angehörigen.
Der Oxford Professor John Bailey beschreibt in seiner "Elegie
für Iris" das langsame Entschwinden seiner Frau Iris Murdoch,
einer bekannten Wissenschaftlerin und Schriftstellerin in Großbritannien,
in diesen Nebel der Alzheimerschen Krankheit. Anrührend, doch
niemals rührselig geschrieben, erlebt man mit, wie Iris sich
in Gesellschaft verhält und wie ihr Mann versucht, mit der
Krankheit seiner geliebten Frau zurecht zu kommen.
Auch der Leser driftet zwischen den Versuchen sich zu erinnern
und der Realität hin und her, liest, wie der junge Wissenschaftler
und die Dozentin sich kennenlernen und lernt diese beiden Menschen
auf ca. 250 Seiten kennen, wird jedoch immer auf Distanz gehalten.
Die liebevolle Distanz, die die beiden Bücher-Menschen wohl
auch in ihrem tatsächlichen Leben zu ihrer Umwelt hatten. Und
auch in ihrer Beziehung zu einander, wie Bailey es in den Worten
"enger und enger auseinanderrücken" ausgedrückt
findet.
Ein Buch, das gut in den Urlaubskoffer paßt und - trotz der
Thematik - entspannende Lektüre bietet, über ein seltsames
und irgend wie wundervolles Paar.
Die ansonsten recht gute Übersetzung bleibt an den Stellen
mangelhaft, an denen sie den nicht der englischen Sprache mächtigen
Leser allzu häufig mit englischen Originaltiteln konfrontiert.
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Elegie für Iris. Das Buch zum Film.
John Bailey: Elegie für Iris;
dtv 2002
EUR 9,50
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