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    August 2002   
 

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Mondreise (Yue You), Zhu Xiang


a) Alte Werte in einer neuen Zeit

Das Gedicht "Mondreise" besteht, wie oben schon angedeutet, aus einer Kette von Anspielungen auf die daoistische Philosophie und eine ganze Reihe von mythischen Überlieferungen, die nicht nur dem hochgebildeten Leser auffallen, sondern zu einem großen Teil auch dem nicht literarisch ausgebildeten Chinenesen vertraut sind. Als besonders populäre Beispiele hierfür dienen die Legende von Chang Wo und Yi, von Wu Gang und natürlich das Bild vom Bohnenk-raut mörsernden Mondhasen.

Nun begibt sich also das "Ich" auf eine Reise durch - oder besser in - diese Welt der Mythen, gelangt zur Audienz bei Chang Wo, von der es das Gefährt erhält, welches es sicher in die Ge-genwart geleiten soll, und mit eben jenem Wagen gleitet es kurz vor der Ankunft aus, über-schlägt sich und erwacht. Fast drängt sich dem Leser das beinahe schon banale Bild eines Menschen auf, der sich im Schlafe gedreht, den Arm schmerzhaft verrenkt hat und dadurch aufgewacht ist. Und in welch krassem Gegensatz steht dies nun zu den hehren Bildern aus dem Palastinnern, die uns gerade noch vor Augen schwebten. Diesen kurzen Augenblick des Er-wachens nutzt Zhu Xiang, um dem Leser lächelnd vor Augen zu führen, dass eine neue Ära auch neuer Werte bedarf und nicht nur nach den alten Mustern gestaltet werden kann. Der Wagen, beladen mit den Werten der Vergangenheit hat den Sprung in die Gegenwart nicht geschafft.

Wie die Lehre des Han Feizi oder die des Mozi so nahm auch der Daoismus eine wichtige Rolle wahr, als es nach dem Verfall der Zhou - Herrschaft darum ging, neue Leitlinien zu entwickeln. Nun, zweitausend Jahre später, befindet sich China wieder im gesellschaftlichen Umbruch und Zhu Xiang spricht sich gerade mit diesem Gedicht dafür aus, dass man sich, wie damals eben auch, wieder auf die Suche nach neuen Orientierungspunkten machen sollte.

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Vorstellung des Autors Zhu Xiang / Übersetzung Teil I, Strophe 1-8 / Übersetzung Teil II, Strophe 9-17 / Grundsätzliche Fragestellung des Gedichtes / Alte Werte in einer neuen Zeit / Alter Stil beim Verfassen neuer Literatur / Die Rezeption gesellschaftlicher Veränderungen

 

 

 

 
 
 
 

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